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Übersicht
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Germer, Weißer
Taxonomie
Spermatophyta ⇛ Liliopsida ⇒ Liliales → Liliaceae (Liliengewächse)
Botanischer Name
Veratrum albumVolksnamen
Brechwurz, Gärwere, Germander, Germel, Germerwurzel, Läusekraut, Nieswurz, Weiße NieswurzBeschreibung
Der Weiße Germer ist eine bis zu 1,5 m hoch wachsende Pflanze. Der Stängel ist aufrecht wachsend und pflaumhaarig. Die Blätter sind im Gegensatz zum Gelben Enzian wechselständig angeordnet. Die Blätter sind elliptisch breit und in der Länge stark gefaltet. Die Blüten stehen in dichten Rispen und sind 1 - 2,5 cm breit. Sie sind weiß oder leicht gelblich, außen grünlich. Die Unteren sind zwittrig, die Oberen meist rein männlich. Die Früchte erinnern in der Form an Sternfrüchte.Lebensraum
Gebirgspflanze, Alpenweiden, Voralpen, nasse, kalkreiche Böden, Flachmoore, bis 2600 mBlütezeit
Jan
Feb
Mar
Apr
May
Jun
Jul
Aug
Sep
Oct
Nov
Dec
Verbreitung
Mittel- und SüdeuropaVerwertbare Teile
WurzelstockVerwendung
In der Homöopathie findet der Weiße Germer Anwendung bei Depressionen, Gemütsleiden, Migräne und Bronchitis.Stark giftig!
Anwendung
Pulver, SalbeWirkung
Nach oraler Einnahme Schmerzen im Mund, Zungenbrennen, Kratzen im Rachen, Speichelfluss, Erbrechen, Übelkeit, Durchfall, Muskelzucken, Kältegefühl, Kreislaufschwäche über mehreren TagenVergiftungen von Menschen sind bekannt; So wurden Blätter als Rauchtabak verwendet, was zu starkem Durchfall für eine Woche führte oder in einem anderen Fall wollte man eigenztlich Enzianschnaps herstellen, was dann zu Herzrhythmusstörungen und Schock führte.
Erste Hilfe
primäre Giftentfernung, sofort ins KrankenhausInhaltsstoffe
Alkaloid (Protoveratrin A u. B, Germerin)Höhe der Dosis ist standortabhängig. Je höher die Lage desto niedriger der Gehalt an Alkaloiden.
Geschichtliches
Früher wurde der Weiße Germer in der Volksmedizin als Brechmittel genutzt. Da er aber zu einer der stärksten Giftpflanzen gehört, ist er dort auch nicht mehr Verwendung.In der Antike wurde er als Mordmittel genutzt oder zum Präparieren von Giftpfeilen.