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Bärlauch

Taxonomie

Spermatophyta ⇛ Liliopsida ⇒ Liliales → Liliaceae (Liliengewächse)

Botanischer Name

Allium ursinum

Volksnamen

Bärenlauch, Hexenzwiebel, Judenzwiebel, Waldknoblauch, Wilder Knoblauch

Galerie

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Beschreibung

Wenn die Sonne den letzten Schnee verjagt hat, ist er da - der Bärlauch.
Aus einer länglichen Zwiebelknolle drängen sich lanzettenähnliche Blätter bis zu 25 cm aus der Erde. Die Blätter sind deutlich dreikantig gestielt.
Die Blüten sind weiß und sternförmig in kugeligen Scheindolden angeordnet, die keine neuen Brutzwiebeln hervorbringen, wie man es vom Knoblauch her kennt.
Die Pflanze riecht beim Zerreiben der Blätter stark lauchartig. Das ist auch, neben den langgestielten Blättern, ein Erkennungsmerkmale.
ACHTUNG! Jedes Jahr wird der Bärlauch durch Sammler mit der Herbstzeitlose oder dem Maiglöckchen verwechselt.

Lebensraum

lichte humusreiche Laub- oder Mischwälder, in Mulden, Talgründen, feuchter Lehm- oder Tonboden

Blütezeit

Jan
Feb
Mar
Apr
May
Jun
Jul
Aug
Sep
Oct
Nov
Dec
 

Sammelzeit

Jan
Feb
Mar
Apr
May
Jun
Jul
Aug
Sep
Oct
Nov
Dec
 

Verbreitung

Europa

Verwertbare Teile

frisches Kraut, Blätter, Zwiebeln, Blüten, Früchte

Verwendung

Wer kennt sie nicht, wenigstens vom Hören, die Bärlauchkuren, wie sie kommerziell durchgeführt werden. So ist die Heilkraft des Wilden Knoblauchs unumstritten. Die Wirkung ist wie beim Knoblauch. Gut geeignet ist es als Schutz vor Arteriosklerose (Arterienverkalkung). Weitere Anwendung findet es bei Appetitlosigkeit, Magen- und Darmbeschwerden und Schwächezustände. Die Volksmedizin behauptet, dass Bärlauch in der Wirkung dem Knoblauch weit überlegen sei, da dieser durch die Kultivierung seine Kraft verloren habe.

Küchen & Outdoor

ab März Blätter als Pesto, für Kräuterquark, Suppen, Frischkäse, Brotbelag, Kräuterbutter, Gewürz, Gemüsegerichte; Zwiebeln ab Juni eingelegt in Würzmarinaden, als Brotbelag, Suppen, Kräuterbutter u.v.m.

Anwendung

Salat, Gewürz, Suppengemüse, Kräuterbutter, Quarkspeisen, Pesto

Wirkung

adstringierend, antibakteriell (antibiotisch), blutreinigend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend,
schweißtreibend, tonisierend (stärkend),

Inhaltsstoffe

Ätherische Öle, Vitamin C, Flavonoide, Fructosane

Geschichtliches

Bärlauch gehört zu den ältesten Heilpflanzen der Volksmedizin. Schon die Kelten und Germanen kultivierten die Pflanze in "Lauchgärten". In der Volksmythologiesammlung wird der Bärlauch hoch gelobt und gilt dort als eine der ersten Pflanzen seit der Welterschaffung. Die Römer verwendeten das Kraut als magen- und blutreinigendes Mittel. "Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärmen und Blut wie der Bärlauch. ..." schrieb Pfarrer Künzl einige Jahrhunderte später.
Ist Bärlauch giftig, wenn er blüht? ... Nein! Diese Überlieferung zählt zu den vielen Aberglauben den die Menschheit heute noch begleiten. Bärlauch ist in allen Stadien essbar. Was hingegen stimmt ist, dass mit dem Einsetzen der Blüte die Kraft aus den Blättern weicht. Dieses ist aber in alle Bereiche übertragbar und ein normaler Verlauf für den Kreislauf des Lebens.

Verwechslung

Herbstzeitlose, Maiglöckchen; Mehr zum Thema Bärlauch vs. Herbstzeitlose und Maiglöckchen